Seit nunmehr einem halben Jahr sind die saarländischen Gesamtschulen auch Gemeinschaftsschulen. Durch diese neue Bezeichnung hat sich in den Schulen wenig geändert. Doch auf längere Sicht wird sich die Gemeinschaftsschule darauf besinnen, dass sie die bessere Alternative zum Gymnasium werden und die Inklusion realisieren muss. Vor allem den ehemaligen Erweiterten Realschulen muss bewusst werden, dass sie mit dem Abitur nach 9 Jahren sogar einen Vorteil gegenüber dem G 8 bei der Schulwahl ins Feld führen können.

Das vorrangige Ziel der Arbeit des zurückliegenden Halbjahres war es, den engagierten Protagonisten Anregungen zu geben und Unterstützung anzubieten.

Zu Beginn des Schuljahres wurde die Broschüre Selbst-ständig lernen allen Gemeinschaftsschulen zugeschickt.

Um die Änderungen und den damit verbundenen Chancen bewusst zu machen, hat die GGG-Saarland gemeinsam mit der GEW Saarland Klaus-Jürgen Tillmann zu Vortrag und Diskussion eingeladen. Die Veranstaltung kam leider nicht zustande. Der Vortrag wurde veröffentlicht und fand über das Saarland hinaus deshalb viel Beachtung, weil der Autor einen Blick auf die gesamte historische Entwicklung im Bund wirft, am saarländischen Beispiel die spezifischen Entwicklungen einordnet und die Perspektiven einschätzt. Wir sagen auf diesem Weg Klaus-Jürgen Tillmann nochmals herzlichen Dank.

In dieser Reihe der Veranstaltungen folgte ein Vortrag von Botho Priebe:

"Unterwegs zum gemeinsamen Lernen in der Gemeinschaftsschule – was die neue Lehrerbildung dazu leisten muss", der demnächst in den Druck gehen wird. Die PTT-Präsentation ist wie die der Tillmann Aufsatzes auf der Homepage der GGG Saarland abzurufen.

Schon am 17.01.13  hatUlrich Steffens die Frage „Was wirkt wirklich?“ zu beantworten versucht und „Konsequenzen aus der Hattie-Studie für den Unterrichtsalltag und die Schulentwicklung“ angeboten. Kooperationspartner war die GGG-Saarland bei der Veranstaltung der Stiftung Demokratie Saar: Forum Schulentwicklung – Anstöße und Aufbrüche, Referent/innen: Walter Bald, Leiter der Erich Kästner Schule (Gesamtschule) Bochum, Preisträger des Deutschen Schulpreises 2012. Anke Bachmann, Leiterin, und Dr. Bettina Labahn, Koordinatorin der Evangelischen Schule Neuruppin (Gymnasium), Hauptpreisträger des Deutschen Schulpreises 2012. Weitere Veranstaltungen, meist in Kooperation mit der GEW, der Landeselterninitiative, der Arbeitskammer und weiteren Partnern sind geplant.

Die GGG Saarland hat viel Expertise ins Land geholt. Andererseits bietet sie auch ihre Erfahrung und Kompetenz für die Weiterentwicklung im Saarland an. Ein Beispiel dafür sind Vortrag und Diskussion zu Gemeinschaftsschule, SOL, Inklusion und Ganztagsschule in Sulzbach, die auf Einladung des DGB Sulzbach von GGG-Vorstandsmitgliedern bestritten wurden.

Ein wichtiges Arbeitsfeld ist die Kooperation von Jugendhilfe und Schule. Viele Impulse gehen von der GGG Saarland aus. Insbesondere in der Stellungnahme zur Ganztagsschulverordnung wird deutlich gemacht, dass die rechtlichen Voraussetzungen und die Formen der Kooperation noch geschaffen und gelebt werden müssen. Diese Bemühungen wie auch die regelmäßig durchgeführten Seminare für Jugendliche, die sie für das Schulleben besonders engagieren, stehen unter dem Anspruch, die Partizipation von Schüler/innen, Sozialpädagog/innen, Lehrer/innen und Eltern zu etablieren.

Trotz allen fruchtbaren Engagements muss der Vorstand Antwort auf den weiteren Schwund von Mitgliedern, was nicht nur dem Austritt des ehemaligen grünen Bildungsministers und seiner Lebensgefährtin geschuldet ist, sowie der Überalterung insbesondere des Vorstands finden. Dieses Thema wird uns auf der nächsten Klausurtagung intensiv beschäftigen.

Klaus Winkel