Nach dem Regierungswechsel in Schleswig-Holstein scheinen sich die Bedingungen für die Schulen des gemeinsamen Lernens zu verbessern. Der Koalitionsvertrag kommt unseren Schularten entgegen. Da die vorherige Landesregierung alles getan hat, um die Bedingungen zu verschlechtern (ich habe darüber berichtet), sollen nun die Verschlechterungen zurückgenommen bzw. abgemildert werden.

Lehrkräftezuteilung

Die Rücknahme der Stundenreduzierungen bei der Lehrerzuweisung ist teilweise umgesetzt worden. Das heißt, dass die Gemeinschaftsschulen jetzt statt 3 Stunden pro Lerngruppe 5 Stunden pro Lerngruppe für die individuelle Förderung erhalten. Jetzt gilt es nur noch, Lehrkräfte zu finden, da der Markt in vielen Bereichen leergefegt ist.

Änderung des Schulgesetzes

Durch ein Vorschaltgesetz zur Änderung des Schulgesetzes wird verhindert, dass Gemeinschaftsschulen schnell noch laufbahnbezogene Klassen einrichten.

§148 wird §149 angefügt

„§ 149 Anwendung von § 43 Abs. 1 und § 44 Abs. 3 bis zum 31. Juli 2014

1. § 43 Abs. 1 findet bis zum 31. Juli 2014 mit der Maßgabe Anwendung, dass an Gemeinschaftsschulen den unterschiedlichen Leistungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler sowohl durch Unterricht in binnendifferenzierender Form als auch in nach Leistungsfähigkeit und Neigung der Schülerinnen und Schüler differenzierten Lerngruppen in einzelnen Fächern entsprochen werden kann. An Gemeinschaftsschulen, an denen der Unterricht im Schuljahr 2012/13 in abschlussbezogenen Klassenverbänden erteilt wurde, kann der Unterricht weiterhin in dieser Form erteilt werden.“

Gymnasien müssen sich jetzt entscheiden. Die neue Koalition hält am achtjährigen Gymnasium fest.

2. § 44 Abs. 3 findet bis zum 31. Juli 2014 mit der Maßgabe Anwendung, dass an Gymnasien mit einem achtjährigen Bildungsgang ein Wechsel des Bildungsgangangebotes nicht mehr zulässig ist. Gleiches gilt an Gymnasien mit einem neunjährigen Bildungsgang für einen Wechsel zu einem Angebot, bei dem der acht- und neunjährige Bildungsgang nebeneinander vorgehalten wird.“

Die Bildungskonferenz

Die neue Ministerin Waltraud 'Wara' Wende hat eine Bildungskonferenz einberufen, bei der ca. 130 Menschen über Fragen der Bildung miteinander reden konnten. Besonders erfreulich war, dass die anwesenden Politiker und die Menschen aus dem Ministerium dort nur zuhören durften. Die Konferenz war ein voller Erfolg und wurde auch in der Öffentlichkeit sehr positiv bewertet (Ausnahme CDU und FDP, aber die Kritik von dort war sehr zaghaft!). Nach der Begrüßung haben die Ministerin und ihr Staatsekretär Dirk Loßack (der ist übrigens Mitglied der GGG!!!) ausschließlich zugehört. In vier Workshops mit mehreren Untergruppen wurden viele wichtige Aspekte erarbeitet.

Oberthemen waren

-        Gute Basis
-        Auf die Lehrkräfte kommt es an
-        Lebensraum Schule
-        Schulen und Lehrkräfte der Zukunft

Diese Workshops werden fortgesetzt in anderem Rahmen. Auf einer weiteren Konferenz im Februar sollen Ergebnisse aus den Diskussionen vorgestellt werden.

Die Arbeit des Landesverbandes

Inzwischen ist es gelungen, weitere Mitglieder zu gewinnen, so dass zu hoffen ist, dass der Abwärtstrend gestoppt ist. Intensive Kontakte zu den regierungsbildenden Fraktionen standen im Mittelpunkt der Arbeit. Außerdem hat ein Gespräch mit der zukünftigen Abteilungsleiterin (für die Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe) stattgefunden, in dem große Übereinstimmungen festgestellt werden konnten. Die Gespräche werden von mir fortgesetzt. Mehrere Beratungsbesuche bei Gemeinschaftsschulen machen immer wieder deutlich, wie notwendig die Kontakte der GGG zu den Schulen sind, (auch um Mitglieder zu gewinnen).

Im November findet die MV statt. Dort wird der Staatssekretär Dirk Loßack die Grundzüge der Bildungspolitik erläutern. Ich hoffe auf zahlreiche Teilnehmer.

Klaus Mangold