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Ende November 2012 trat die Bildungssenatorin Jürgens-Pieper von ihrem Amt zurück, denn die politische Situation war für sie immer schwieriger geworden . Bürgermeister Böhrnsen hatte sich selbst in die Bildungspolitik eingemischt, indem er Gespräche mit den Schüler- und Elternvertretungen und den Lehrerverbänden geführt hatte. Der Anlass für ihren Rücktritt war eine Beratung im Koalitionsausschuss von SPD und Grünen, als man ihr nicht die finanziellen Mittel zugestehen wollte, die für die nächsten zwei Schuljahre unbedingt nötig gewesen wären. Sie zog die Reißleine aufgrund 'struktureller Unterfinanzierung' im Bildungshaushalt. Was bleibt: Der auf 10 Jahre von der Bürgerschaft beschlossene 'Bremer Bildungskonsens', die Einführung der Inklusion, freilich nur im Bereich der Oberschulen, die Gymnasien sind da außen vor, um das Wichtigste zu nennen.

Mitte Dezember wurde eine Demonstration vom Bremer Bündnis für Bildung durchgeführt, die die Auswirkungen der Bildungspolitik noch einmal ins Visier nahm, an der gut 3000 Menschen teilnahmen. Das Motto lautete "20 Millionen € mehr für die Schulen! Keine Stellenstreichungen!" Vertreterinnen der Eltern und des Personalrats Schulen machten deutlich, dass notwendige Ressourcen fehlten, um die strukturelle Unterfinanzierung zu beseitigen. Die Schuldenbremse dürfe nicht Vorrang vor der Finanzierung einer guten Bildungspolitik haben. Bürgermeister Böhrnsen deutete an, dass der Senat zusätzliche Mittel für den Doppelhaushalt 2013/14 bereitstellen werde. Er glaube, dass beim Bildungshaushalt noch eine Schippe draufgelegt werden müsse. Die Einführung der Oberschulen und die Umsetzung der Inklusion hätten dem Bildungsbudget stark zugesetzt, die Schulreform gäbe es nicht zum Nulltarif. Der Bildungshaushalt müsse vor allem verlässlicher geplant werden. Das ging an die Adresse der neuen Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt, in die große Hoffnungen gesetzt werden, das Bildungsschiff in ruhiges Fahrwasser zu lenken. Wir, die GGG Bremen /Bremerhaven, werden versuchen, bald ins Gespräch mit der neuen Senatorin zu kommen, um ihr unsere Vorstellungen von inklusiver Schule zu erläutern.

Ein erfreuliches Ereignis gilt es zu vermelden: Die Gesamtschule Ost wurde 40 Jahre alt. Die Schule liegt in einem sogenannten sozial benachteiligten Stadtteil, hat all die Jahre über hervorragende Arbeit geleistet und sich dadurch großes Ansehen im Stadtteil erworben. Die Anfänge in den 70er Jahren waren spannend, um die inhaltliche Konzeption gab es ideologische Auseinandersetzungen. 2007 war ein einschneidendes Datum für die GSO: Die Schule zog in ein umgebautes und saniertes Gebäude ein und mit ihr die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die dort einen großen Probenraum bezog. Von dieser Verbindung profitieren seitdem beide Seiten; für das Engagement im Zukunftslabor an der GSO erhielt das Orchester im letzten Jahr den Klassik-Echo. Eine weitere Bereicherung für die GSO, bis vor einigen Jahren eine Sek-I-Schule (Jg 5-10), war die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe, die die Attraktivität der Schule weiter steigerte. Im Stadtteil ist die Gesamtschule Ost ein schulisches und kulturelles Zentrum geworden mit Ausstrahlung auf die ganze Stadt Bremen.