Service

 

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Walter Breinl - Schulleiter der IGS Stierstadt

 

Feedback  -
von der Hattie-Studie
zu Handlungsstrategien für den Unterrichtsalltag

22. Febr. 2014

Gesamtschule Stierstadt
Kiesweg 17-24,
61440 Oberursel
www.igs-stierstadt.de

Dort versammelten sich auf Einladung der GGG-Hessen etwa 100 Interessierte in der IGS Stierstadt, einer IGS, die durch beharrliche Entwicklungsarbeit und dank räumlicher Neugestaltung erfolgreich den Weg vom ‚alten’ Großsystem zu einer pädagogisch gegliederten Schule mit Jahrgangshäusern gegangen ist. Walter Breinl, der Schulleiter seit 20 Jahren, betonte in seinem Grußwort die besondere Bedeutung konkreter kollegialer Kooperation für diesen Prozess und begrüßte das Thema der Tagung als bestärkend für die Weiterarbeit der Schule. Gabi Zimmerer und Eric Woitalla, 1. und 2. Vorsitzende der GGG-Hessen, führten bereits in der Begrüßung unterhaltsam-launisch in das Thema Feedback ein.

In seinem Eröffnungsvortrag  stellte Prof. A. Helmke zentrale Erkenntnisse der Hattie-Studie vor und benannte daran anknüpfend Bedingungen und Kriterien für eine Unterrichtsentwicklung hin zu effektiverem Lernen.

Dr. Tuyet Helmke referierte im Anschluss die Grundstrukturen und Einsatzmöglichkeiten des Feedbackinstruments EMU (‚Evidenzbasierte Methoden der Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung’(Uni Landau) . In der Aussprache zu den beiden Vorträgen und auch bei Nachfragen zeigte sich, dass einigen Teilnehmern der Bezug zu den politischen Bedingungen und Aufgaben der IGS fehlte – A. Helmke betonte auf persönliche Nachfrage, dass es ihm aktuell zuvorderst um die Qualität des Unterrichts ohne Differenzierung der Schulform ginge, die Spezifik der IGS lange Zeit fast ausschließlich im Blick gestanden habe, aber auch heute nicht außer Acht gelassen werden dürfte.
Bestens versorgt durch „McEss“, die Catering-Firma aus Schülern der 10.Klassen, ging es nach der Pause in die workshops.

Hier konnte EMU anhand der von Dr. Tuyet Helmke vorgestellten Materialien und des Erfahrungsberichts von Prof. Katrin Höhmann über dessen Verwendung an der Odenwaldschule anschaulich vertieft werden. Daneben waren auch die workshops zu KUR (‚Kollegiale Unterrichtsreflexion’, LI Hamburg)und zum Einsatz von Feedbackformen als (Schul-)Entwicklungsinstrument sehr gut besucht. In drei weiteren Workshops wurde zu den Themen Feedback von mir an mich selbst, Feedback an Eltern und Feedback an Schülerinnen und Schüler gearbeitet. Auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Workshop-LeiterInnen!
Die Schlussrunde im Plenum gab dann allen die Gelegenheit, themenbezogen über den Tellerrand zu schauen – ein Koch und Ernährungsberater sowie ein Theaterschauspieler berichteten über Feedbackformen und -wirkungen in ihren Arbeitsfeldern. Angemessene Ernährung als Aufgabenstellung von der Kita bis zum Knast bedarf sehr klarer Kriterien und Kontrolle bei der Umsetzung – Nichtbeachtung von (z.B. Hygiene-)Kriterien führt schon mal zum Rauswurf des Anbieters bzw. Schließen eines Kantinenbetriebes …. was wir für Schulen natürlich nicht wünschen, aber die Frage aufwirft, wie mit ‚ungenießbar zubereiteter Kost’ in der Schule umzugehen wäre.  Im Theater ist kollegiales Feedback wie auch das durch den Regisseur gängige Praxis – die jeweilige Akzeptanz und Wirksamkeit scheint dabei aber unseren schulischen Erfahrungen entgegengesetzt zu sein …

In der anschließenden Mitgliederversammlung wurden Eric Woitalla als 1. Vorsitzender sowie Gabi Zimmerer und Hans-Peter Kirsten-Schmidt als stellvertretende Vorsitzende gewählt. Neben Walter Rindfuß arbeiten nun vier neue Beisitzerinnen (Carmen Bietz, Hanka Mühe, Ute Vogell, Anja Walbröhl)mit. Die von der Mitgliedschaft angesichts der politischen Veränderungen in Wiesbaden gewünschte verstärkte politische Präsenz wird der Vorstand angehen. Der neue Vorsitzende forderte hierfür ausdrücklich die Unterstützung der Mitglieder.

Gerd-Ulrich Franz

PS: Die Geschäftsstelle des LV Hessen ist umgezogen: Am Wasserwerk 2c, 64823 Groß-Umstadt und wird weiterhin von Christa Gramm betreut.